Im Zentrum der meisten Unternehmens oder Anteilsverkäufe steht das Geld - der Verkäufer möchte einen möglichst hohen Kaufpreis erzielen. Den meisten Verkäufern ist es wichtig, dass das Unternehmen verantwortungsvoll fortgeführt wird und die Arbeitsplätze der Mitarbeiter erhalten bleiben. Der Verkauf soll schnell und kostengünstig abgewickelt werden. Eine Unternehmensnachfolge steht oft im Spannungsfeld von Geld und Emotion und hieraus entstehen nach unserer langjährigen Erfahrung in der Unternehmensbewertung ein paar klassische Fehler:
Die meisten Unternehmenswertrechner beruhen auf pauschalen Bewertungsverfahren wie z.B. Branchenmultiplikatoren neudeutsch Muliples. Komplexere Software zur Berechnung des Unternehmenswertes, die Sie im Internet teilweise kostenlos downloaden oder käuflich erwerben können, bieten die Möglichkeit Unternehmenswerte nach modernen Verfahren zu berechnen. Diese Systeme setzen jedoch fundierte betriebswirtschaftliche, steuer- und gesellschaftsrechtliche Kenntnisse voraus um die Software mit relevanten Datenmaterial zu füttern. Nur dann erhalten Sie einen fundierten Firmenwert, der von den Banken, Anwälten und Beratern Ihrer Unternehmenskaufinteressenten nicht auf den ersten Blick, in der Due Diligence, „zerpflückt“ wird. Das ein, mit einer einfachen App, berechneter Firmenwert in einem möglichen Gerichtsverfahren keinen Bestand hat, versteht sich von selbst.
Unternehmenswerte sind immer Zukunftswerte. Ein Unternehmenskäufer kauft – ähnlich wie beim Kauf einer börsennotierten Aktie – die Möglichkeit in der Zukunft mit dem Unternehmen Geld zu verdienen. Deshalb muss der Verkäufer in einer plausiblen Unternehmensanalyse- und Unternehmensplanung vermitteln, dass sein Unternehmen nach dem Verkauf langfristig Gewinne erwirtschaftet. Weder der Käufer noch der Verkäufer hat die Glaskugel um in die Zukunft zu sehen, daher wurden Unternehmensbewertungsverfahren entwickelt.
Es ist richtig, dass sich in Abhängigkeit vom gewählten Bewertungsverfahren unterschiedliche Unternehmenswerte ergeben, die in ihrer Höhe erheblich voneinander abweichen können. Grund hierfür sind die unterschiedlichen Prämissen und Daten, die in die jeweilige Berechnung einfließen. Selbst die Anwendung eines Verfahrens kann eine Bandbreite von Unternehmenswerten berechnen wenn man unterschiedliche (realistische) Szenarien unterstellt. Unternehmensbewertung ist daher kein stupider Rechenvorgang, sondern bedarf der Erfahrung in der Anwendung des für Ihren Praxis- oder Unternehmensverkauf passenden Bewertungsverfahrens und einer fundierten Analyse Ihres Datenmaterials. Nur so kann ein plausibler Kaufpreises ermittelt werden.
Aus unserer Erfahrung sind Unternehmenswertrechner durchaus sinnvoll um ein Gefühl für die Unternehmensbewertung zu bekommen – eine professionelle Unternehmensbewertung können Sie nicht ersetzen.
Wir möchten Ihnen kurz ein paar wichtige Grundlagen und Bausteine aufzeigen, die Ihren Firmenwert steigern können:
Ein Käufer zahlt nur für die Unternehmensbestandteile, die sich auf Ihn übertragen lassen und die dann langfristig Gewinne generieren. Sie steigern Ihren Firmenwert wenn sich Ihr Unternehmen problemlos auf einen neuen Eigentümer übertragen lässt, es also marktgängig ist.
3. Präsentieren Sie Ihr Unternehmen transparent und fair in den Verkaufsverhandlungen: Keiner kauft die Katze im Sack. In der Regel reicht es nicht die letzte Bilanz auf den Tisch zu legen und einen Kaufpreis in den Raum zu stellen. Sie sollten die Höhe Ihres Kaufpreises durch ein Wertgutachten oder ein Unternehmenswertexposee plausibel begründen können – das schafft Vertrauen für die Verkaufsverhandlungen. So können Sie Ihre Preisvorstellungen in der Due Diligence Prüfung Ihres Käufers begründen. Und Ihr Käufer hat es leichter die den Kaufpreis finanzierenden Banken zu überzeugen - denn hohe Kaufpreise werden meistens vom Käufer fremdfinanziert.